Das fleißige Gießen lohnt sich – der Garten dankt es mit der ersten Ernte. Es ist ein wunderschönes Gefühl, wenn man das erste Radieschen gespannt aus der Erde zieht und sich eine unerwartet dicke Knolle unter der Erdoberfläche gebildet hat. In den Hochbeeten ist die Ernte besonders früh und üppig – die Wärme von unten tut den Pflanzen gut. Da lässt sich sogar bereits Anfang Juli eine wohlgeformte, schwarz-glänzende Aubergine ernten.
Aber auch in den klassischen Beeten können sich die Gärtnerinnen und Gärtner an sämtlichem Gemüse erfreuen: Buschbohnen, Gurken, Salat, Stachelbeeren, Mangold, Rote Bete, Karotten, Zuckerschoten und natürlich Zucchini. Manches tut sich auch schwer, manches mag so gar nicht gelingen. Da heißt es Erfahrungen sammeln und ausprobieren. Faszinierend auch, wie sich die Natur selbst zu helfen weiß. Wir hatten in diesem Jahr recht früh viele Läuse, die sich vor allem über den jungen Mangold hergemacht haben. Bis die Marienkäfer kamen und es sich schmecken ließen. Nach zwei Wochen hatten sich die Pflanzen in Gänze erholt, es war keine Laus mehr zu sehen.
Die gemeinschaftlich genutzte Kräuterschnecke hat Zuwachs bekommen – die ersten Salatkräuter sind erntereif. Rosmarin, Salbei und Thymian sind so groß gewachsen, dass es eine Freude ist sich die prächtigen Pflanzen anzuschauen. Im Tomatenhaus wurden in diesem Jahr erstmals Seile gespannt, an denen die Tomaten nun Stück für Stück emporwachsen. Die Inspiration dafür kam vom benachbarten Gemüsebauer, der so seit einigen Jahren auf die klassischen Tomatenstäbe verzichtet. Das Prinzip funktioniert auch bei uns wunderbar.
Neben dem Gemüse sprießt das Unkraut, so dass man sich regelmäßig durch die Beete arbeiten und zupfen muss. Wer mag, legt das Unkraut zwischen die Pflanzen und erzeugt so eine Mulchschicht, die die Flüssigkeit besser im Boden hält. Die mittels Solarspeicher betriebene Gartenpumpe arbeitet auf Hochtouren, damit die Wassertanks stets für die morgendlichen oder abendlichen Gießrunden gefüllt sind. Gut, dass immer mehr Mitglieder wissen wie die Technik funktioniert, damit sich viele um die Befüllung kümmern können, wenn sie sich länger im Garten aufhalten.
Sind die ersten Beetteile abgeerntet, kann Neues nachgesät oder gepflanzt werden. So wandern jetzt bereits die ersten Pflanzen für die Herbsternte in die Erde – wie beispielsweise Kohlsorten.
Besonders schön ist es, wenn sich Mitglieder durch Zufall im Garten treffen, man durch die Beete streift, sich austauscht, die Pflanzen bestaunt und Erfahrungen austauscht. An lauen Sommerabenden bietet sich der überdachte große Sitzplatz mit Holztafel und Sitzbänken außerdem an für ein geselliges Beisammensein. Besonders schön ist das, wenn es dabei leckeres Essen gibt, das um einen herum im Garten gewachsen ist.